Wie auf den Bildern ersichtlich haben wir zusammen mit unseren Freunden das orthodoxe Osterfest, oder sollte ich lieber schreiben das Ende der Osterzeit gefeiert. Angelika und Jorgos vom Campingplatz luden die Camper zu dem obligatorischen Ende der Fastenzeit zum Essen ein. Vormittags wurden fünf Lämmer am offenen Feuer gegrillt, sehr zur Freude der Geste. Das Essen war wie immer köstlich.

 

 

Die Tage gingen wie immer viel zu schnell vorbei aber wir wollten natürlich auch wieder weiter. 

Am Dienstag ging es dann in Richtung Patras. Dieses Mal hatten wir „nur“ drei Begegnungen mit Hunden die aber einigermaßen ruhig von Statten gingen. Im Hafen angekommen besorgten wir uns die nötigen Tickets wobei ganz besonders auf das ordentlich ausgefüllte Dokument (dPLF; Digital Passenger Locater Form) geachtet wurde. Das Einschiffen ging dann recht flott von statten und wir fanden auch gleich ein schönes Plätzchen auf dem Schiff. Pünktlich um 17:30 ging es los. Noch war der Platz auf dem Schiff recht übersichtlich. Dies änderte sich dann aber in Igoumenitsa sehr schnell. Die Fähre war bis auf den letzten Platz gefüllt. Wir verzogen uns vorher noch in den Raum mit den Schlafsesseln da „unser“ Platz ganz schön von Rauchern belagert war die auch noch ziemlich Krach machten. Um 9:00 Uhr legten wir in Bari an und wir waren eine der Ersten die vom Schiff fahren konnten.

Wir hatten uns entschlossen nicht an der Küste entlang zu fahren da dies nicht gerade sehr radelfreundlich aussah. Zuerst ging es aber für ca. 30 km immer an der Küste in Richtung Norden. Danach dann ging es in die Berge, grobe Richtung Rom. Wir hatten auf Komoot (LINK) eine Tour ausgearbeitet die uns auch eine längere Zeit auf dem EuroVelo 5 (LINK) führte. Die ersten drei Tage fuhren wir durch riesige Olivenhaine die später in Getreidefelder wechselten. Je höher wir kamen desto mehr Wald kam ins Spiel. Silke hatte einmal sogar eine unangenehme Begegnung mit einem Wildschwein das plötzlich aus dem Dickicht auftauchte. Silke und das Wildschwein waren beide ziemlich verdutzt und Silke meinte dass sie den anschließenden Hügel noch nie so schnell rauffuhr. Zum Glück ist alles gut gegangen. Probleme hätte sicher die Begegnung mit einer Bache gehabt die Frischlinge mit sich geführt hätte. (Man sieht dass in der Verwandtschaft ein paar Jäger sind (Smilie).

Wir zelteten die ersten Tage meist wild. Am 1. Mai fuhren wir gegen Ende der Etappe in einen Ort (Cervaro, übrigens nur ein paar Kilometer von Monte Cassino entfernt welches Ende des zweiten Weltkrieges traurige Berühmtheit erlangte  (LINK). Dort wurde auf dem Marktplatz der erste Mai mit Musik und Tanz gefeiert. Wir ruhten uns ein wenig aus und genossen die Musik und ein kaltes Getränk als uns ein Mann ansprach der selbst viel mit dem Rad unterwegs ist. Wir fragten ihn ob der Campingplatz im nächsten Ort geöffnet ist. Er meinte dass dieser noch geschlossen hat aber er kümmere sich um eine Unterkunft für uns. Kurz darauf kam ein Paar auf uns zu und Sandrina, sprach uns im perfekten Deutsch an dass wir gerne bei ihnen im Garten unser Zelt aufschlagen dürften. Dies ließen wir uns nicht zweimal sagen und kurzerhand fuhren wir hinter dem Auto ihres Mannes zu deren Grundstück. Hin war ja kein Problem aber wir fürchteten die Rückfahrt denn es ging sehr sehr steil den Berg runter. Dort angekommen schlugen wir das Zelt auf und nachdem wir unsere Elektronik mal wieder richtig aufladen konnten schliefen wir sehr entspannt ein. Am Morgen gab es von Sandrina noch einen leckeren italienischen Kaffee samt Croissant. Nachdem wir uns dann von den fünf Matrundola’s herzlich verabschiedet hatten ging es an den gefürchteten Aufstieg. Es war so steil dass wir die Räder nur gemeinsam hochschieben konnten. Erst nach etwa 500 Metern konnten wir wieder auf die Räder steigen.

 

 

Die nächste Etappe war dann doch noch richtig lang vor Allem weil es auch noch anfing zu regnen. Nach etwa 70 km fuhren wir durch Frosinone als plötzlich eine Autofahrerin auf der Gegenfahrbahn hupte, es war Sandrina die ebenso überrascht war uns hier zu sehen wie wir. Leider konnten wir nicht mehr anhalten da der Verkehr sehr stark war aber wir bekamen dann noch mehrmals sehr nette Mails von ihr.

Wir fanden leider keinen richtig guten Übernachtungsplatz und es wurde immer später und auch kälter so dass wir dann eine B&B Unterkunft anfuhren. Nach diesen Tagen im Zelt war es doch recht angenehm wieder mal in einem Bett zu schlafen und vor Allem eine Dusche zu genießen.

 

Wir waren ja schon einige Tage auf dem EV5 unterwegs und heute sollte sich das auf jeden Fall lohnen. Kurz nach unserer Abfahrt vom B&B standen wir vor der Entscheidung den kürzeren Weg nach Rom einzuschlagen oder aber einen etwas längeren aber dafür auch noch bergigeren (kein schönes Deutsch) Weg zu nehmen. Wir entschlossen uns für letzteren und sollten dies nicht bereuen. Zuerst ging es mal 20 km den Berg rauf zu einem Ort namens Fiuggio (ein Thermalort). Oben angekommen fing es doch wieder zu regnen an. Noch leichter Regen. Dann ging es den Berg runter auf einer ehemaligen Bahnstrecke die vermutlich wegen diesem Thermalbad angelegt wurde. Die Strecke war ne Wucht. Ging es doch wegen der früheren Bahnstrecke recht sanft den Berg runter mit einer phantastischen Aussicht auf das Tal unter uns . Leider fing es dann zwei Kilometer vor dem Ziel ziemlich heftig an zu regnen. Wir konnten uns noch schnell unterstellen und den stärksten Regen abwarten. Dieses Mal waren wir ebenfalls auf eine B&B Unterkunft angewiesen die auch sehr schön war, vor Allem machte das zweite B dem Namen alle Ehre. Das Frühstück war ausgezeichnet.

 

 

Rom wir kommen, hieß es am nächsten Tag. Die Fahrt dorthin war zwar nicht sehr schön was dann allerdings in Rom noch schlimmer wurde. Wir fanden zwar irgendwann mal einen Fahrradweg in Richtung Kolosseum aber das Fahren war alles andere als angenehm. Dies lag nicht nur an dem Verkehr sondern auch dem Dreck und dem Gestank auf den Straßen. Wir haben selten eine solche schmutzige Stadt gesehen. Sicher um das Kapitol war alles sauber aber ein paar Straßen weiter war dies alles andere als sauber. Rund um das Kolosseum war die Hölle los. Ich weiß gar nicht wo die vielen Menschen alle herkommen. Die Stadt war brechend voll. Wie das wohl in der Hauptsaison ist wage ich gar nicht zu denken. Wir hatten auch gleich wieder die Schnauze voll von Städten. Am Ende des Tages stellten wir unser Zelt auf einem Campingplatz in der Nähe des Tibers auf. Ich weiß zwar dass die Italiener bei den Preisen für Camping nicht gerade zimperlich sind aber ich denke dass man für ein kleines Zelt und zwei Personen nicht unbedingt 33€ aufrufen sollte, aber was soll’s wir sind in Rom und eben auch in Italien. Auf dem Platz trafen wir Wolfgang der mit dem Rad auch sehr viel rumkommt und eben von Sardinien kam. Sein Motto zu reisen fanden wir auch sehr interessant: mitdemradzuolympia.de.

 

 

Der nächste Tag war radfahrtechnisch ziemlich anstrengend. Es ging immer den Berg rauf und es regnete. Gegen Mittag hatten wir erst 30 km auf der Uhr aber 700 Höhenmeter. In Anbetracht der Aussichten für die nächsten Tage fuhren wir zu einem kleinen Campingplatz an einem schönen See ((Braccianosee) an dem wir auch wegen der Wetterprognosen zwei Nächte blieben.

 


Bleibt gespannt