Samstag, 17.4.2015
Nach dem obligatorischen suchen einer „Kaffeebude“ und dem zugehörigen Kaffee ging es dann auch gleich richtig zur Sache in Richtung La Fortuna. Ohne Frühstück wären wir doch ganz schön aufgeschmissen denn es ging auch gleich mal ordentlich in die Berge. Die Straße führte durch eine wirklich tolle Landschaft. Zuerst ging es mal auf 1200 Meter rauf. Dort konnte Silke auch mal wieder richtige schwarz weiße Kühe sehen. Leider war die Aussicht hier oben, die sicherlich sehr schön hier ist durch Nebel verhangen. Je weiter wir dann in tiefere Lagen kamen desto besser wurde die Sicht. Es ging wieder richtig in den Regenwald. Es war ein ständiges Auf und Ab so dass am Ende dann doch wieder fast 1400 Höhenmeter zusammen kamen und das bei einer Gesamtstrecke von 75 km. Die letzten 5 km waren sehr anstrengend denn wir hatten wieder eine Höhe von ca. 150 m erreicht und das bedeutete natürlich wieder ordentlich Temperatur. 35° waren es bei der Ankunft in La Fortuna. Wir fanden schnell ein nettes Hostel in dem wir uns dann gleich mal für zwei Nächte einquartierten. Morgen wollten wir wieder mal einen Ruhetag einlegen bevor es wieder auf 600 m hinauf geht zum Arenalsee. Leider hielt sich der Vulkan Arenal sehr bedeckt will heißen die Wolken wollten einfach nicht weichen. Vielleicht sehen wir ihn ja von der anderen Seite mal ganz ohne Wolken. Der Vulkan gilt als einer der aktivsten Vulkane der  Welt. Sein letzter Ausbruch liegt erst fünf Jahre zurück und im Oktober 1968 kostete ein Ausbruch 84 Menschenleben.
Montag, 20.4.2015
Der gestrige Ruhetag war auch wettertechnisch gut gewählt es schüttete am Morgen nämlich ganz ordentlich. Am Montag war dann das Wetter wieder besser und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen. Leider zeigte sich der Vulkan immer noch nicht und der Gipfel war in Wolken gehüllt. Gleich zu Beginn der Tour ging es ordentlich den Berg hinauf. Nach etwa 16km und 450 Höhenmetern hatten wir die Staumauer des Arenalsees erreicht. Dann ging es immer am See entlang. Eigentlich hatten wir uns eine schöne Tour entlang des Stausees erwartet also kaum Höhenmeter und immer schöne Sicht auf den See und den Vulkan. Aber Pustekuchen. Es ging zwar ab und zu an den See aber immer wieder davon weg und wie könnte es auch anders sein immer auf und ab. Am Ende unserer Tour in Nuevo Arenal hatten wir gerade mal 46 km auf der Uhr aber auch mehr als 1000 Höhenmeter. Wir waren schon so weit dass wir uns auf die Bergabfahrten gar nicht richtig freuen konnten denn wir wussten dass es danach gleich wieder hinauf geht. Die 30 km am See entlang waren mit 500 Höhenmetern auch nicht gerade erquickend. In Nuevo Arenal fanden wir eine deutsche Bäckerei in der wir natürlich noch einkehrten. Es gab leckeren Cappuccino und dazu eine Breze die leider vom Vortag oder sogar schon zwei Tage alt war. Also nicht so lecker. Na ja, wir sind hier in Costa Rica und nicht im Allgäu obwohl die Landschaft hier fast so aussieht. Es war wirklich sehr schön. In unserem Reiseführer lasen wir dass es in diesem Ort eine Gemeindewiese am See gibt auf der man auch zelten kann. Wir fanden diese Wiese auch recht schnell und auch gleich einen wunderschönen Platz auf dem wir unser Zelt aufstellten. Einfach grandios die Aussicht auf den See und natürlich das Baden dann im See. Abends gesellte sich noch ein kleiner Hund, sehr zur Freude von Silke zu uns. Er blieb auch die ganze Nacht vor unserem Zelt und „bewachte“ uns sozusagen.
Am Morgen packten wir unsere Sachen zusammen und verließen den Platz. Der kleine Hund folgte uns noch ein paar Meter wurde dann aber irgendwie abgelenkt. Es ging weiter am See entlang und wie schon gestern mit ordentlich Höhenmeter. Am Abend sollten es wieder mal 1000 Höhenmeter sein. Nachdem wir die letzte Hürde von bis zu 20% Steigung genommen hatten ging es fast nur noch bergab. 20 km bis Canas und das fast nur bergab. Zuerst wollten wir in Canas übernachten aber da es noch recht früh am Tag war entschlossen wir uns zur Weiterfahrt. Die Interamerikana wird ab hier mehrspurig ausgebaut und wir hatten das Vergnügen auf der neuen Spur ganz ohne Autoverkehr zu radeln. So ging es natürlich recht flott voran. Nur an den Stellen an denen die Brücken noch nicht fertig waren mussten wir kurz mit dem Hauptverkehr radeln. Wir radelten dann bis Liberia um am anderen Tag die Strecke bis zur Grenze nach Nicaragua etwas zu verkürzen. Morgen geht es also nach Nicaragua. Costa Rica hat uns wirklich sehr gut gefallen allerdings ist Costa Rica auch sehr sehr teuer. Die Preise beispielsweise im Supermarkt sind mit Sicherheit gegenüber Deutschland um den Faktor 1.5 bis 2 höher. Auch sind die Preise für den Eintritt in Nationalparks recht hoch. 20 bis 50$ sind schon eine Ansage.
Wir haben von vielen Reisenden die in Nicaragua waren nur Gutes gehört so dass wir dieses Land in unsere Reiseplanung mit aufgenommen haben. Wir lassen uns mal überraschen.