Unser persönliches Fazit für Kuba

Kuba hat uns beide sehr beeindruckt. Land und vor Allem Leute waren wirklich sehr faszinierend. Sicher es gab die eine oder andere Ungereimtheit in manchen Casas bzw. bei manchen Verkäufern aber meistens war dies auch auf Missverständnisse, die sicherlich durch unsere mangelnden Sprachkenntnissen kommen zurückzuführen.
Die Kubaner sind zum überwiegenden Teil sehr arm aber immer absolut freundlich und vor Allem lebensfroh. Wir wurden überall mit einem „Hola“ begrüßt. Sicher hatten wir durch unsere Fahrradfahrerei quasi einen Sonderbonus aber dies passierte auch ohne Räder wenn wir zu Fuß unterwegs waren.

Hier ein paar  Erfahrungen:

Übernachten
Sofern Casa Particularas (für uns) zur Verfügung standen hatten wir, mit wenigen Ausnahmen nur gute Erfahrung gemacht. Wir hatten natürlich das Problem dass wir nicht sehr wählerisch sein konnten denn nach vielen Kilometern noch weiterzufahren um eine andere Casa womöglich auch noch in einem anderen Ort zu suchen war mit dem Rad nicht ganz so einfach. Wir bezahlten in den Casas zwischen 15 und 25 CUC für das Zimmer. Oft konnten wir das Frühstück im Preis mit aushandeln. Ansonsten bezahlten wir für Frühstück 3 bis 5 CUC pro Person. Dieses Frühstück war meistens sehr reichhaltig und bestand fast immer aus frischem Saft, Kaffee (oberlecker), Milch, Früchten, Brot und Ei in Form von Tortillas. Wir bereiteten uns immer ein belegtes Brot mit Tortilla für das zweite Frühstück unterwegs zu. Hier haben sich mitgebrachte Plastikboxen sehr bewährt.
Meistens aßen wir auch in den Casas zu Abend. Hier machten wir eigentlich immer die beste Erfahrung. Ein paar mal aßen wir in Restaurants aber hier machten wir eigentlich nur schlechte Erfahrung. Wir bezahlten in den Casas zwischen 5 und 10 CUC pro Person für das Essen. Immer sehr lecker und reichhaltig.

Straßen
Die kubanischen Straßen sind überwiegend schlecht bis „unfahrbar“. Wir hatten alles, von der dreispurigen Autobahn (auch diese mit Flicken und Schlaglöchern übersät) über Landstraßen übelster Ordnung bis hin zu Offroadpisten. Gut, das hatten wir auch nicht anders erwartet

Essen
Reis ist hier Grundnahrungsmittel. Immer gab es zum Essen reichlich davon. Fisch und vor Allem Lobster sind absolut zu empfehlen. Lecker, frisch und vor Allem auch erschwinglich. Schweinefleisch und Hähnchen gab es immer. Rindfleisch ist eine Besonderheit hier in Kuba. Wir sahen zwar jede Menge große Rinderherden aber den Kubanern ist es bei Strafe verboten Rindfleisch zu essen. Dies gibt es nur in ganz bestimmten Lokalen. Angeblich gibt es für das Töten eines Rindes 20 Jahre Haft und für das Töten eines Menschen „nur“ 10 Jahre. Rindfleisch ist nur für das Militär bzw. andere privilegierte Personenkreise und natürlich für den Export zwecks Devisen bestimmt.


Straßenverkehr
Statistisch haben von 1000 Kubanern nur 38 ein eigenes Auto (In USA sind dies 800). Dies macht Fahrradfahren natürlich sehr angenehm. Auf Überlandstrecken ist der Verkehr allerdings dann doch etwas dichter. Nebenstrecken dagegen fast ohne Autoverkehr. Meistens sind die Fahrer auch recht rücksichtsvoll aber es kam hin und wieder schon vor dass uns Autos oder LKW’s sehr knapp überholten. Das nächste Mal würden wir sicherlich ein rotes Fähnchen, auch wenn es beknackt aussehen mag am Fahrrad anbringen.
Leider blasen die Autos dermaßen schlechte Abgase in die Luft was das Fahren vor Allem natürlich in den Städten sehr unangenehm macht. Wir machen uns über Euro 5 oder 6 manchmal schon lustig aber hier sind die Fahrzeuge bei geschätzten Euro -20.

Oldtimer
Tja die gibt es hier zu Hauf. Wir haben super restaurierte Fahrzeuge gesehen aber auch Autos, oder LKW’s an denen die letzten 50 Jahre nichts gemacht wurde. Zum Teil sind sich die Kubaner schon über ihre „Schätzchen“ bewusst aber zum großen Teil sind die Fahrzeuge reine Zweckfahrzeuge. Die Amerikaner müssen wohl nach der Revolution das Land panikartig verlassen haben und vieles, vor Allem eben Autos zurückgelassen haben. Sicher gibt es in der Zwischenzeit auch neuere Autos überwiegend aus Südkorea und China. Auch sehr viele alte Ladas und Moskwitch haben wir gesehen. Aber meistens sind es doch die alten amerikanischen Schlitten aus den 50-igern.

Temperatur
Die mittlere Jahrestemperatur für Kuba liegt bei 25.5°C. Wir hatten im Januar meist so knappe 30° bei einer mittleren Luftfeuchtigkeit von 75%. Dies macht natürlich die Radfahrerei nicht gerade angenehm aber das wussten wir im Vorfeld.

Geld
Es gibt zweierlei Währungen. Den Cubanischen Peso (CUC) dessen Wert am amerikanischen Dollar angehängt ist und den Peso National mit dem der Kubaner . Für einen CUC bekommt man 24 Peso National. Je weiter man aufs Land hinauskommt desto eher kann mit Moneda National bezahlt werden.
Geldautomaten gibt es eigentlich in jedem größeren Ort. Wir hatten nie Probleme Geld am Automaten oder in der Bank mit der Visa Card zu bekommen. Achtung American Express Karten werden nicht angenommen.

Sicherheit
Wir fühlten uns in ganz Kuba nicht ein einziges Mal unsicher.