Sonntag 5.6.16

Nach einer recht ruhigen Nacht ging es dann weiter in Richtung dänischer Grenze, die wir dann nach 20 km erreichten. Zuvor ging es mal wieder ziemlich durch unwegsames Gelände. Schuld war ein Wegweiser den irgend jemand verdreht hatte und nun standen wir mitten im Moor zwar auf Wanderwegen aber kamen mit dem Fahrrad (zumindest mit unseren beladenen Tourenrädern) nur sehr schwer zu befahren bzw. zu ¨beschieben¨ war. Na ja irgend wann waren wir auch wieder auf festen Boden und es ging weiter in Richtung Dänemark. Der Einstieg zum Nordseeradweg gestaltete sich sehr angenehm. Gleich zu Beginn war ein großer Rastplatz speziell für Fahrräder eingerichtet. Es gab dort Infos über den Verlauf des Nordseeradweges, überdachte Picknikplätze ja sogar eine Luftpumpe war vorhanden. Die weitere Fahrt auf dem Radweg war dann allerdings doch nicht so schön wie angekündigt. Zwar war die Beschilderung sehr gut allerdings lies die Fahrbahnbeschaffenheit doch sehr zu wünschen übrig. Ganz anders war dies in Deutschland und erst recht in Holland. Dort waren die Wege für die Radler in einem tadellosen Zustand. In Deutschland täte es so manchen Radwegen sehr gut wenn diese mal von den örtlichen Bürgermeisten per Rad erkundet werden würden. Hier in Däemark mussten wir große Strecken auf sehr losem Schotter befahren was nicht sehr angenehm war. In Dändemark ist das freie Zelten bei Strafen bis zu 500€ verboten so dass wir auf Zeltplätze angewiesen waren. Allerdings gibt es einige Naturcampingplätze auf denen zelten erlaubt ist. Unser erstes Ziel war dann auch ein Campingplatz in Ribe. Als wir dort ankamen und die Preise erfuhren waren wir doch recht geschockt. Sie wollten für uns Beide und unser Zelt 32€ für die Nacht. Duschen natürlich nicht inklusive. In unserem Garmin Navi suchten wir nach Alternativen und fanden dann etwa 10 km weiter einen Campingplatz. Dort bezahlten wir für die Nacht 13€ und fühlten uns auch dort sehr wohl. Am anderen Tag ging es dann weiter in Richtung Norden. Zuvor galt es allerdings mal wieder einen Plattfuß zu reparieren. Wir fanden eine Infotafel mit den Sehenwürdigkeiten und eben auch einem Verzeichnis über die freien Campingplätze in der Region. Den ersten Platz fuhren wir dann auch an fanden aber dass es noch sehr früh am Tage war so dass wir den nächsten Platz anfuhren. Der lag sehr nahe an der Straße so dass wir dann zum dritten Platz fuhren. Nach insgesamt 95 km war dann auch endlich der Platz erreicht. Er lag direkt hinter den Dünen allerdings gab es keine Sträucher geschweige denn Bäume an diesem Platz aber er war trotzdem sehr schön. Immerhin hatten wir eine Bank mit Tisch für uns. Am Dienstag ging es dann weiter. Gegen Mittag hatten wir die ersten Tausend Kilometer abgespult und das in 12 Fahrtagen worauf wir dann doch recht stolz waren. Den nächsten Campingplatz erreichte wir schon so gegen 14:00 Uhr und da wir erst 75 km auf der Uhr hatten entschlossen wir uns den nächsten Platz anzusteuern. Nach 20 km kamen wir dort an. Die letzten Kilometer ging es direkt am Strand entlang. Sehr schön weil die Küste hier eine etwa 20 Meter hohe Steilküste darstellt. An den Klippen versuchten sich einige Gleitschirmpiloten was auch sehr interessant war. Der Campingplatz war sehr schön angelegt. Auch gab es gleich in der Nähe unseres Zeltes einen sehr schönen Aufenthaltsraum mit tollem Blick auf die See. In der Nacht kam ordentlich Sturm auf bei dem wir sogar die Sturmleinen am Zelt anbringen mussten. Auch am anderen Tag lies der Wind nicht nach und vor Allem blies er auch in der für uns total falschen Richtung. Nach dem Frühstück in dem sehr netten Aufenthaltsraum ging es dann für uns los. Der Wind war schon ganz schön mächtig und wie gesagt kam er immer von vorn. Die Strecke war allerding sehr interessant. Endlich hatten wir keine Deiche zur Linken und konnten immer die Nordsee sehen. Vorbei ging es durch eine sehr tolle Dünenlandschaft und ein Teilstück ging dann auch direkt am Strand entlang. Natürlich sehr schön bei Rückenwind. Wir kamen allerdings nur sehr mühsam vorwärts, teilweise nur noch im zweiten Gang was uns normalerweise die Berge erklimmen lässt. Nach etwa zwei Kilometer ging es dann doch nicht mehr weiter und wir ¨schlugen¨ uns in die Dünen zurück. Nach insgesamt 75 km an diesem Tag kamen wir an einem sehr schönen Übernachtungsplatz an. In Dänemark ist es wie gesagt ja verboten wild zu zelten aber dafür gibt es über das ganze Land verteilt sehr viele Plätze an denen Zelten erlaubt ist. In der Regel stehen dort ein oder mehrere Unterstände sogenannte Shelter für Wanderer bereit. Meist sind sie kostenlos zu benutzen aber haben meist eine sehr einfache Toilette oder auch Feuerstellen zu bieten. Oft liegt auch Holz zum Heizen bereit. Allerdings sind diese Shelterplätze nicht immer einfach zu finden. Es gibt auch ein entsprechendes Verzeichnis (leider haben wir dies erst sehr spät erfahren) aber auch eine App für das Smartphone ist erhältlich. Wir waren von dieser Art der Unterkünfte sehr angetan und haben sie auf unserer Dänemarktour sehr häufig in Anspruch genommen. An diesem ersten Platz kam Abends ein Paar in unserem Alter an die den dortigen Shelter benutzten. Wir bauten immer unser Zelt auf. Mit den Beiden verbrachten wir noch einen netten Abend am Lagerfeuer. Am nächsten Tag hatten wir Windtechnisch endlich mal die richtige Richtung eingeschlagen. Wir hatten Rückenwind und kamen dann auch gleich mal 105 km weiter. Ebenfalls wieder an einem ¨freien¨ Übernachtungsplatz an dem es sogar fließend Wasser gab. Am nächsten Tag war dann wieder Gegenwind angesagt aber alles bei sehr schönem Wetter. Nach etwa 75 km fanden wir kurz hinter Hirzhals einen sehr schönen Platz an dem wir die Abendsonne so richtig schön genießen konnten. Am Samstag ging es dann weiter in Richtung Norden bis zum nördlichsten Punkt in Dänemark (Skagen) an dem die Nordsee und die Ostsee zusammen kommen. Natürich war dort die Hölle los denn für die Dänen ist dies wohl der gleiche Anziehungspunkt wie für uns vielleicht die Zugspitze. Wir ließen uns unsere mitgebrachte Vesper an diesem Ort aber trotzdem gut schmecken. Kurz vor Fredrikshavn fanden wir unseren lezten Übernachtungsplatz, mitten in den Dünen. Dort gab es wieder fließend Wasser und sogar eine Dusche, natürlich kalt. Am Sonntag dann folgten noch etwa 15 km bis zur Fähre.
Nach knapp 1400km in etwas mehr als zwei Wochen haben wir uns eine Auszeit in Göteborg vorgenommen bevor es von dort dann weitergeht

Bilder folgen

Steilküste
Steilküste
Dachdecker bei der Arbeit
Dachdecker bei der Arbeit
Die Natur holt sich zurück was ihr gehört (leider zum Leidwesen der Radler auf dem Fahrradweg)
Die Natur holt sich zurück was ihr gehört (leider zum Leidwesen der Radler auf dem Fahrradweg)
Shelter zum Übernachten
Shelter zum Übernachten
Holzspalter beim Shelter
Holzspalter beim Shelter
Typische Ferienhaussiedlung
Typische Ferienhaussiedlung
Windstärke 6 aber leider von Vorn
Windstärke 6 aber leider von Vorn
Links die Nordsee und rechts die Ostsee
Links die Nordsee und rechts die Ostsee
Bunker aus dem zweiten Weltkrieg. Man beachte den Hinweis
Bunker aus dem zweiten Weltkrieg. Man beachte den Hinweis