NRW_05

Am nächsten Tag war das Wetter wieder so wie wir es haben wollen. Überhaupt sind die Wetterbedingungen hier sehr wechselhaft. Gegen Mittag fanden wir kurz vor Strömstad einen sehr schönen Platz für unser zweites Frühstück. Wir genossen die Aussicht auf den Fjord und natürlich unser Essen. Bei der Weiterfahrt wunderten wir uns schon über die vielen Fahrzeuge mit norwegischen Kennzeichen. Kurz nach der Stadt kamen wir an einem großen Einkaufszentrum vorbei. Auf dem Parkplatz ausschließlich norwegische Fahrzeuge deren Besitzer sich hier in Schweden mit dem Nötigsten (hauptsächlich natürlich Alkohol und Süßigkeiten) eindeckten. Kein Wunder denn nach weiteren 20 km ging es über eine große Brücke die über den Idefjord führt zumindest für uns ganz unvermittelt nach Norwegen.  Da es schon sehr spät war, wir uns aber in Richtung einer größeren Stadt (Fredricstad) fuhren fanden wir in einem kleinen Wäldchen ein Platz für unser Zelt. Leider fanden diesen Platz auch tausende Nacktschnecken sehr einladend. Da es in der Nacht regnete kamen diese Tiere natürlich auch ordentlich in die Gänge und natürlich über unsere Taschen und an unser Zelt. Am anderen Morgen verließen wir diesen Platz reichlich angwidert von den Schnecken. Die Strecke führte an der Glomma entlang in Richtung Fredrikstad. Es ging mit einer kleinen Fähre über diesen Fluß und nach einem leckeren Kaffee bei MC Donald (die einzige Male die wir wegen des leckeren Kaffees diese Lokale aufsuchten) ging es dann weiter in Richtung Oslo.  Ab jetzt sollte es also losgehen mit den schönen Aussichten und Möglichkeiten zu fotografieren wie uns ein entgegenkommender Tourenradler am vorletzten Tag erzählt hatte. Und Recht hatte er. Es war schon wirklich beeindruckend wie sich die Landschaft ab jetzt von seiner schönsten Seite zeigte. Da die Strecke jetzt sehr nahe an der Küste verlief boten sich immer wieder tolle Ausblicke auf die kleinen Häuschen und Hütten von denen wohl jeder Norweger mindestens eine besitzt. Kurz vor Moss kamen wir an einem öffentlichen Badeplatz vorbei an dem wir unser Zelt aufschlagen konnten. Das Abendessen genossen wir mit einer tollen Aussicht auf den Oslofjord.  Am nächsten Tag ging es dann gleich mal ordentlich den Berg hoch bevor wir wieder ans Wasser und an den Hafen von Moss kamen. Hier geht der Nordseeradweg via Fähre über den Oslofjord nach Horten. Wir entschlossen uns den Radweg zu folgen und Oslo für die Rückfahrt aufzuheben. Südnorwegen ist wirklich eine Reise wert. Die Landschaft hier ist absolut schön. Von den fünf Ländern die wir auf dem Nordseeradweg bisher gesehen haben war Norwegen sicherlich am Schönsten. Vorbei ging es an kleinen Seen, Flüssen und immer wieder von einem Fjord zum nächsten. Leider war dies auch immer mit richtig Höhenmeter verbunden. Kurz nach Larvik wollten wir an einem Campingplatz übernachten. Der Preis von fast 30€ erschien uns aber doch zu hoch und so fuhren wir von dem Campingplatz ein paar hundert Meter weiter in Richtung Meer. Da wurden wir aber mal belohnt. Wir fanden den bis dahin wohl schönsten Übernachtungsplatz unserer Reise. Zwischen glattgeschliffenden Granditfelsen fanden wir ein Plätzchen mit einer super tollen Aussicht auf das Meer. Zudem gab es noch einen kleinen Tisch und zwei Stühle. Was will man mehr. Hier war der Beginn eines etwa 30 km langen Wanderwege. Etwa 500 Meter von diesem Platz war eìn Toilettenhäuschen das pickobello sauber war und sogar warmes Wasser zum Waschen. Hier hätte man es auch noch ein paar Tage aushalten können aber das Jedermannsrecht hier in Norwegen erlaubt nur das ¨wilde¨ Zelten für 24 Stunden.  Am anderen Tag zeigte sich das Wetter von seiner schönsten Seite. Die Sonne lachte vom Himmel und wir natürlich mit. Wir erreichten das kleine Örtchen Helgeroa an dem an diesem Samstag ein Fest am Hafen stattfand. Schnell fanden wir ein Plätzchen für unser zweites Frühstück mit Aussicht auf das Treiben bei diesem Fest. Eine vorbeiradelnde Tourenradfahrerin fragte uns nach der Fähre nach Langesund und es stellte sich heraus das Hanna seit knapp einem Jahr hier in Norwegen als Aupair arbeitet und sie die letzten Tage vor ihrer Heimreise noch einmal mit dem Fahrrad den Nordseeradweg bereisen wollte. Wir wollten den ¨weiten¨ Weg nach Langesund nehmen. Hätten wir gewusst was auf uns zukommt hätten wir wohl auch lieber die Fähre genommen denn wir mussten ganz ordentlich die Berge hoch und runter. Abends fanden wir einen kleinen Campingplatz denn die Wettervorhersage verhieß nichts gutes. Am Sonntag sollte es wohl ordentlich regnen. Das konnte man sich an diesem wirklich herrlichen Sonnentag gar nicht vorstellen aber es kam dann wirklich ganz schön heftig schon in der Nacht. Abends kam dann noch Lutz, ein Tourenradler der aus Erfurt hierher fuhr und auf der Heimreise war auf den Platz. Als dann auch noch zwei Frauen aus Braunschweig auf den Platz kamen war der Platz ganz in deutscher Hand. Kein Wunder denn wir waren die einzigen Gäste auf dem Campingplatz. Wir verbrachten noch einen recht netten Abend mit den dreien bevor wir pünktlich zum Beginn des Regens uns ins Zelt verkrochen. Am anderen Tag war eine Regenfahrt angesagt. Zudem kamen noch ordentlich Höhenmeter zusammen. Immerhin knapp 800 Höhenmeter und das auf 30 Kilometer. Nachmittags fuhren wir nach Kragero von wo aus es nur mit der Fähre weiterging. Da Sonntag war fuhr nur Morgens und um 17:00 Uhr eine Fähre auf die andere Seite des Fjords so dass wir noch fast 2 Stunden auf die Fähre warten mussten. Dort trafen wir auch Hanna wieder die ebenfalls die Fähre nehmen wollte. Sie wollte ebenfalls auf den Campingplatz der vom Fähranleger recht kurz zu erreichen war und so fuhren wir gemeinsam dorthin. Sie hatte wohl die Nacht vorher ziemliche Probleme mit ihrem Zelt das wohl nicht so recht dicht war. Jedefalls war sie ganz froh dass sie ihre Sachen noch im Sanitärgebäude des Campingplatzes trocknen konnte. Wir verbrachte einen netten Abend mit ihr. Hanna betreibt recht viel Sport und eines ihrer ¨Lieblingsdisziplinen¨ ist Langstreckenschwimmen. Sie wurde schon zweite bei der Deutschen Meisterschaft im 24 Stunden schwimmen. Ja richtig, da wird 24 Stunden am Stück geschwommen und sie legte dabei 69 km zurück.  Hanna fuhr am nächsten Tag weiter und wir wollten uns wieder einmal einen Ruhetag gönnen. Leider war das Wetter sehr wechselhaft. Sonnenschein mit Temperaturen mehr als 20 Grad wechselten sich mit Regenschauer und kräftigen Temperaturstürzen ab. Nach dem Ruhetag ging es dann am Dienstag bei strahlend blauem Himmel weiter. Wir überquerten mit einer kleinen Fähre wieder einen Fjiord und kamen dann in Risor an. Von dort ging es in Richtung Arndal. Kurz vor Arndal schlugen wir unser Zelt an einem kleinen Weiher auf. Wir verkrochen uns schon sehr früh in die Schlafsäcke denn wir hatten heute ordentliche 1100 Höhenmeter und 85 km in den Knochen. Am Mittwoch dann ging es nach Arndal und wir kamen pünktlich zur Ladenöffnung des dortigen MC Donald an. Nachdem wir dort auch noch Kaffee kostenlos bekamen (der Geschäftsführer war lange Zeit in München und lud uns vermutlich deswegen ein) war der Tagesbeginn ja gerettet. Wir wollte nämlich heute noch bis Kristiansand kommen. Dort hatten wir uns mit Hanna verabredet. Das Wetter war wieder mal sehr abwechslungsreich aber heute zeigte es sich mehr von der nassen Seite. Dies sollte auch noch so bleiben. Nachdem wir den dortigen Campingplatz erreicht hatten fing es kurz nachdem wir unser Zelt aufbebaut hatte kräftig an zu regnen. Es sollte die ganze Nacht so weiterregnen. Wir beschlagnahmten den dortigen Geschirrspülraum und genossen ein leckeres Abendessen, immerhin blieben wir dort trocken. Wir beschlossen einen weiteren Ruhetag einzulegen denn die Wetteraussichten verhießen nichts Gutes.

Dieses Wikingerschiff wird exakt wie früher gebaut und soll 2019 von Tronsberg bis ins Schwarze Meer segeln
Dieses Wikingerschiff wird exakt wie früher gebaut und soll 2019 von Tronsberg bis ins Schwarze Meer segeln
Fähre Moss Horten über den Oslofjiord
Fähre Moss Horten über den Oslofjiord
Immer wieder Landschaft pur
Immer wieder Landschaft pur
Wir folgten immer dem Radweg Nummer 1 der normalerweise sehr gut ausgeschildert ist
Wir folgten immer dem Radweg Nummer 1 der normalerweise sehr gut ausgeschildert ist
Hier kann man sich schwindlig fahren. Verfolgt mal dem Straßenverlauf!
Hier kann man sich schwindlig fahren. Verfolgt mal dem Straßenverlauf!
Unser wohl schönster Schlafplatz
Unser wohl schönster Schlafplatz
Früühstück mit herrlicher Aussicht
Früühstück mit herrlicher Aussicht