Fazit unserer Südostasien Reise

Hier unser ganz persönliches und natürlich sehr subjektives Fazit unserer 12-monatigen Fahrradreise in Südostasien.

 

Nun, gleich mal vornweg zur Gretchenfrage.

Welches Land hat uns denn am Besten gefallen?

Wir wollen diese Frage mal diplomatisch beantworten. Jedes der von uns bereisten Länder hat natürlich seine ganz besonderen Eigenheiten so dass es für uns nicht leicht ist eines besonders hervorzuheben.

Fangen wir mal der Reihe nach an:

 

  • Thailand

    Unser Start in Bangkok war fahrradtechnisch gesehen natürlich nicht ganz so einfach. Die Stadt ist einfach riesig groß und der Verkehr (dazu beim Abschnitt für Vietnam noch einige Bemerkungen) ist schon sehr gewöhnungsbedürftig, um es mal etwas vorsichtig auszudrücken. Die Leute sind alle super nett und natürlich schon sehr lange an Touristen gewohnt. Dementsprechend ist die Infrastruktur sehr gut ausgebaut. Überall gibt es ganz hervorragende Garküchen an denen wir immer wieder gerne anhielten und dort sehr lecker essen konnten. Da in Thailand Linksverkehr herrscht muss man sich Anfangs ein wenig daran gewöhnen. Wir waren zwar schon in Ländern mit Linksverkehr unterwegs aber immer mit vier Rädern. Mit zwei Rädern ist es etwas schwieriger da man sich nicht nach dem Lenkrad (das Lenkrad immer in der Mitte der Fahrbahn) orientieren kann und man sich manchmal beim losfahren richtig zwingen muss links zu fahren. 
  • Myanmar

    Wir haben Myanmar immer als das Land des Lächelns bezeichnet. Überall sahen wir nur fröhliche und lachende Menschen. Mehr als in den anderen Ländern. Wir haben den Eindruck (übrigens auch schon bei unserer Fahrradtour in Mittelamerika) dass die Menschen, auch wenn sie für unsere Verhältnisse sehr arm sind, glücklich sind oder zumindest nach Außen hin Glück ausstrahlen. Auch hier haben wir am Besten in den reichlich vorhandenen Garküchen meist sehr lecker gegessen. Interessant ist auch die Präsenz der Religion. Der Buddhismus ist die vorherrschende Religion in Myanmar. In keinem anderen Land in Südostasien haben wir solch prächtige Tempel und Buddhastatuen gesehen. Selbst in entlegenen Dörfern waren die Tempel meist sehr schön und gepflegt. Etwas Probleme bereitete uns das Finden von geeigneter Übernachtungsmöglichkeiten. Nicht nur dass die Preise für die Übernachtung mit am höchsten in den von uns bereisten Ländern war auch das Finden von Hotels war mitunter etwas schwierig da manche Hotels keine Genehmigung besitzen Ausländer zu beherbergen. Der Verkehr war mit Ausnahme größerer Städte meist einigermaßen in Ordnung, weil auch nicht so dicht wie in den anderen Ländern.
  • Laos

    Laos haben wir als das Land der Kinder bezeichnet. Überall sahen wir viele Kinder und was eigentlich für alle Länder gilt wir haben hier ganz selten ein Kind schreien gehört. Für die Kinder hier gibt es einfach nicht das Problem von mit Spielsachen überladenen Kinderzimmern. Auch nimmt sich die Großfamilie sehr viel Zeit mit den Kindern. Die Kleinen werden meist auch von ihren Geschwistern betreut.
    Essenstechnisch empfinden wir Laos nicht ganz so abwechslungsreich wie die anderen Ländern. Auch einige gewöhnungsbedingte Speisen (Frosch, Schlange, Ratte …) sind auf dem Speiseplan zu finden. Da wir in Laos hauptsächlich auf dem Land unterwegs waren empfanden wir den Verkehr nicht sehr dramatisch. Allerdings hatten wir hier einige Fahrten mit dem Minibus unternommen und die Fahrer sind manchmal ganz schön wild unterwegs.
  • Vietnam

    Die meisten Kilometer radelten wir in Vietnam. 4000 Kilometer waren es insgesamt. Der Norden hat es uns radtechnisch am meisten angetan. Wenn auch sehr anstrengend, da sehr bergig war die Landschaft oft traumhaft schön. Insbesondere natürlich das Dong Van Karstplateau hat es uns angetan so dass wir es ein zweites Mal mit den Motorrädern anschauten. Die Leute sind sehr hilfsbereit (LINK) und mit nur einer Ausnahme (LINK) hatten wir nur gute Erfahrungen gemacht. Essenstechnisch war es für uns das Land mit der größten Vielfalt an Speisen.
    Der Straßenverkehr war nach unserer Meinung allerdings sehr sehr gewöhnungsbedürftig. Natürlich erheblich anstrengender in großen Städten aber auch auf dem Land musste man überall sehr vorausschauend fahren. Gehupt wird immer und überall. Wer hupen kann, hupt: um Freunde zu grüßen, Fußgänger aufzuscheuchen, Verkehrsvergehen anderer zu kommentieren, eigene anzukündigen und schlicht, weil der Besitz einer Hupe impliziert, sie zu benutzen. Auf vierspurigen Straßen sind die LKW’s immer auf der linken Spur unterwegs und die schnelleren Autos und Busse überholen dementsprechend dann rechts. Von der Seite wird ohne zu schauen einfach auf die Straße gefahren. Dass einem jederzeit auch ein Moped oder Fahrrad auf der falschen Seite entgegenkommt ist an der Tagesordnung. Bis heute haben wir die Funktion bzw. die Regel für das Befahren des Kreisverkehres noch nicht verstanden. 
  • Kambodscha

    Auch hier, wie überall in Südostasien haben wir nur gute Erfahrungen mit den Menschen gemacht. Leider haben wir von der Küste nicht allzuviel mitbekommen da wir dort ein wenig in Eile waren um rechtzeitig Freunde von uns zu treffen. Die Stadt Kampot oder auch Shianoukville sollen recht schön sein. Das absolute Highlight war natürlich der Besuch von Angkor Wat. Immerhin ist die Ansicht dieses Tempels sogar in der Nationalflagge von Kambodscha integriert. Auch hier war der Verkehr, vor allem in den größeren Städten ziemlich „anstrengend“ um es mal etwas vorsichtig auszudrücken. 
  • Statistik

    Insgesamt sind wir seit Oktober letzten Jahres knapp 8700 km geradelt. Davon 3300 km im ersten Teil der Reise und 5400 seit Januar 2017. In Vietnam kamen allein 3350 km zusammen und dort machten wir auch die meisten Höhenmeter. 26000 Metern auf einer Strecke von 1200km im Norden von Vietnam. Auf Rund 82000 Höhenmeter kamen wir während unserer Tour. Durchschnittlich radelten wir am Tag 70 km wobei wir auch Tage mit „nur“ 30 km dabei hatten. Unsere längste Etappe war einmal 146 km und am längsten saßen wir knapp 8 Stunden im Sattel, wohlgemerkt reine Fahrzeit.  

 


P.S. Wir melden uns von dieser Seite für ein paar Tage (na ja, es sind wohl  Wochen) ab bevor es Anfang 2018 auf dieser Seite weitergeht. Diejenigen unter euch die unsere Newsletter abonniert haben erhalten natürlich automatisch Info wenn es wieder weitergeht. Also bis demnächst.


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