Griechenland wir kommen

Nun, anfangen muss ich natürlich noch bei den letzten Tagen in Havanna. Wir finden wieder eine nette Unterkunft, gleich am Malechon. Die Gastgeber waren sehr herzlich und ihren neunjährigen Sohn Diego hatten wir schnell ins Herz genommen. Beim abendlichen Rummikub war er sehr interessiert und spielte natürlich gerne (er suchte sich immer im vornhinein den möglichen Gewinner) mit und beim Abschied schenkten wir ihm unser Exemplar. Übrigens, wer eine Unterkunft in Havanna sucht dem können wir diese Casa sehr empfehlen (Casa Tania, San Lazaro No.556/Escobar y Lealtad, Centro Habana; Mob: 5 2933823).

Eine tolle Fahrt bezw. Besichtigung unternahmen wir noch mit Rene und zwar auf dem riesigen Zentralfriedhof in Havanna. Rene wusste eine ganze Menge über diesen Friedhof und über spezielle Gräber. Ohne Rene wäre dieser Besuch bei Weitem nicht so interessant gewesen.

 

Am Sonntag, unserem Abflugtag fuhren wir noch bei Rene vorbei, der uns Kartons für die Verpackung der Räder besorgt hatte. Dann ging es ziemlich vollgepackt in Richtung Flughafen. Die Räder hatten wir dieses mal wie schon so oft nicht komplett verpackt (es gab auch keine Möglichkeit an solches Verpackungsmaterial heranzukommen) sondern nur seitlich mit den Kartons versehen. 

Es gab dann noch ein klein wenig Irritationen beim Einchecken da die Tante am Schalter unbedingt eine Bestätigung der Zahlung für die Räder sehen wollte, die wir natürlich nicht sofort beibringen konnten. Erst nachdem ich Kontoauszüge vorlegen konnte (das Internet war natürlich sauschlecht) hat sie unsere Papiere ausgehändigt. Alles war dann noch ganz schön spannend da wir nicht die einzigen waren die von Havanna fliegen wollten. Schließlich ging es doch alles recht zügig über die Bühne und wir konnten unsere gebuchten Plätze am Notausgang mit gaaaanz viel Platz für die Beine einnehmen. Der Flug verging eigentlich wie im Flug. Nach 9 Stunden landeten wir in Paris wo wir noch 4 Stunden Aufenthalt hatten. Schließlich landeten wir dann um 16:30 Uhr Ortszeit in Athen. Unsere Räder brauchten wir gar nicht lange zu suchen, sie standen schon (ohne Karton) neben dem Gepäckband. Da sind wir natürlich ganz schön erschrocken aber zum Glück waren sie einigermaßen unbeschädigt.

Dann noch alles zusammenbauen und aufrödeln und schon konnte es losgehen. Wir, bzw. Karo (in Kuba ist Airbnb blockiert) hatte uns eine Unterkunft in Athen gebucht und deren Adresse gab ich ins Navi ein. Es sollten knappe 25 km sein und dann ging es los. Zuerst hielt sich der Verkehr noch einigermaßen in Grenzen aber je näher wir dem Ziel kamen desto schlimmer wurde es. Als wir schließlich an der besagten Adresse ankamen stellte sich heraus dass es zwei Straßen mit dem selben Namen in Athen gab. Natürlich hatte ich die falsche Adresse eingegeben. Es wurde mittlerweile schon dunkel und wir sollten nochmal ca. 9 km fahren. Na das kann ja heiter werden zumal wir uns immer mehr dem Herzen der Stadt mit dem entsprechenden Verkehr näherten. Schließlich kamen wir dann doch glücklich aber doch ganz schön fertig in der Unterkunft an. Schnell das Gepäck und die Räder in den zweiten Stock und dann nichts wir ab zum nächst besten Lokal das keine 100 m von unserer Unterkunft entfernt war. Hier genehmigten wir uns, nach mehr als 35 Stunden auf den Beinen erst mal ein richtiges griechisches Gedeck bestehend aus Ouzo und Tsaziki. Dass wir dann hervorragend geschlafen haben brauch ich nicht zu verheimlichen.

 

Am nächsten Tag machten wir uns auf einen „kleinen“ Spaziergang durch das historische Athen. Wir fanden in Komot eine tolle Beschreibung für einen solchen Spaziergang. Abends dann noch ein oder zwei Absacker in der Altstadt und am nächsten Tag dann eine kleine Stadtrundfahrt mit einem Doppeldeckerbus. Allerdings war es an diesem Tag recht kalt so dass wir uns ganz gemütlich im Inneren aufhielten. Unsere Unterkunft war ganz in der Nähe des griechischen Parlamentes und so haben wir uns den Wachwechsel der Soldaten am Grab des unbekannten Soldaten, der vor dem Parlament ist angeschaut. Muss man sich mal anschauen mit welch eigenartigen, einstudierten Bewegungen dieser Wachwechsel stattfindet. 

 

Am vierten Tag ging es für uns weiter. Zuerst raus aus der Stadt zu einer Fähre zu einer kleinen vorgelagerte Insel (Salamina). Nachdem wir auf der Insel waren endlich wieder einigermaßen normaler Verkehr aber trotzdem werden wir uns um eine „Abstandsfahne“ am Fahrrad kümmern denn was die Griechen veranstalten ist schon zum Teil haarsträubend. Eigentlich wollten wir noch vor Korinth einen Platz für unser Zelt suchen aber das war dann gar nicht so einfach denn so ca 20 km vor Korinth beginnen die Raffinerien und die nehmen kein Ende. Wir fanden jedoch gleich nach der Brücke über den Kanal von Korinth einen netten Platz für unser Zelt, direkt am Kanal.

Am nächsten Tag ging es weiter. Eigentlich wollten wir wieder irgendwo unser Zelt aufschlagen aber die Küste hier ist ziemlich zugebaut mit Touristenburgen. Hinzu kam dann so gegen 10 Uhr ein ziemlich heftiger Wind, natürlich von vorn. Der Wind wurde immer schlimmer so dass wir stellenweise im 3. 4. Gang fast auf der Stelle blieben. Aber am nächsten Tag sollte es noch schlimmer kommen. Unser Navi zeigte uns einen Campingplatz und nach Recherche im internet sollte dieser ganzjährig geöffnet sein. Schließlich fanden wir diesen Platz und er hatte auch tatsächlich geöffnet. Schnell ein windstilles Plätzchen für das Zelt und dann gab es unser Abendessen. 

 

Am nächsten Tag dann, wie schon geschrieben noch mehr Wind von Westen, also wieder von vorn. Nach 60 km dann endlich am Ziel in Patras. Wir hatten für ein paar Tage eine Unterkunft dort gebucht und wollen dann Mitte der Woche die letzte Etappe bis Aginara nehmen.

Die letzte Etappe war dann auch endlich mal wieder ohne Gegenwind. Wir radelten immer an der Küste entlang und genossen diese Anfahrt nach Aginara sehr denn normalerweise geht es ja immer an der Schnellstraße. Wir kamen an riesigen Gewächshäuser mit Erdbeeren vorbei allerdings auch bei einigen recht finster dreinschauenden Hunden vorbei. Einer biss sich dann doch noch an meiner Packtasche fest. 

Angelika war ziemlich überrascht dass wir sie hier mit den Fahrrädern besuchen. Moni hatte uns schon einen Bungalow reserviert den wir dann gleich in Beschlag nahmen. Die Bungalows waren ziemlich kalt und so waren wir dann doch um unsere Daunenschlafsäcke froh.

Nach ein paar Tagen kam Nicki, Basti und Mattis mit ihrem neuen Wohnmobil und zwei Tage später kamen dann auch ihre beiden Töchter und Simona und Benni mit dem Auto aus Athen. Zusammen verbrachten wir sehr schöne Tage hier in Aginara. Früher habe ich die Kinder hierher „geschleppt“ und nun sind sie es die uns hierher „beordern“. Wir hatten ein paar sehr schöne gemeinsame Tage. Zum Ende unseres Aufenthaltes kamen dann noch Rudi und Leni und auch Rolli und Ute mit Peer und Anna. Zusammen werden wir noch bis zum griechisch orthodoxen Osterfest bleiben bevor es dann mit der Fähre nach Italien und dann in Richtung Deutschland geht.